Axel Hütte. Frühwerk
24. September 2017 bis 7. Januar 2018
Axel Hütte, der zu den ersten Studenten von Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf gehörte, ist durch vielfache Ausstellungen weithin bekannt. Weniger hingegen weiß man von den Anfängen seines Werks und deren ästhetischen Schwerpunkten. Bereits früh entwickelte Hütte eine eigenständige Bildvorstellung, die ihre Gültigkeit bis heute nicht verloren hat.
Die Ausstellung Frühwerk widmet sich dieser Zeit, den Jahren von 1978 bis 1995. Neben Portraits von Kollegen in Düsseldorf und Köln, die hier erstmals in größerem Umfang vorgestellt werden, interessierten Hütte damals insbesondere architektonische Formationen, wie Treppenhäuser und Flure in Mietshäusern der Nachkriegszeit, U-Bahnhöfe in Berlin, Gebäude und Plätze in London, Venedig und Paris; schließlich Landschaften in Italien, denen durch Fragmente von Architektur eine besondere Ordnungsdimension eingeschrieben wird.
So verschieden die Orte dieser Fotografien sind, zeigt sich in ihnen doch ein gemeinsames Darstellungsinteresse. Hütte geht es in der Architektur um eine Sicherheit der Form. Sie ist gekennzeichnet durch Geschmack und Stil und wird zum Zeichen einer Intensität, die die konkrete Gegebenheit übersteigt. Diese Architektur steht für einen ausdrücklichen Stilwillen, eine fraglos verbürgte historische Norm. Die Fotografien antworten hierauf mit einem gebremsten Ausdruck, der Vermeidung aller lauten sinnlichen Reize. Aus dieser Klarheit des Blicks entsteht ein verhaltenes Pathos. Die Disziplin der Form lässt Stil zum Ethos werden.
Zeitlich parallel zur Ausstellung in Bottrop zeigte das Museum Kunstpalast in Düsseldorf unter dem Titel Night and Day Landschaften und urbane Blicke Hüttes aus sieben Kontinenten von 1995 bis heute. So ermöglichen beide Ausstellungen einen Überblick der Entwicklung des Fotografen.
Die Ausstellung wurde ermöglicht durch die National-Bank AG.
Zur Ausstellung ist die Publikation Axel Hütte. Frühwerk mit Texten von Thomas A. Lange, Heinz Liesbrock und Thomas Weski im Verlag der Buchhandlung Walther König erschienen. (200 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 124 Abb. in Farbe und s/w). Preis: 38 Euro